Lesung a la carté

 

 

Literarischer Main-Kinzig-Kreis

Eine Anthologie

 

Unter blauweißem Himmel bei angenehmen Temperaturen, im Schatten einer mächtigen Lärche, mit Buschwerk und herrlich blühenden Rosen umgrenzt, fand im unterfränkischen Geiselbach eine private Gartenlesung a la carte statt.

 

Annähernd 50 Gäste waren der Einladung von Gastgeberin Gabriele Würstlein und mir gefolgt, ebenso wie Alexandra Klein, die wunderbar getragene Melodien auf ihrer Geige spielte und die Lesung umrahmte.

 

In der Menü-Karte, die unter den Gästen verteilt wurde, fanden sich elf Kurzgeschichten des kleinen aber feinen Büchleins mit 96 Seiten, die alle an historischen Orten des Main-Kinzig-Kreises spielen. Vier der Geschichten, die erzählt werden sollten, standen bereits fest und eine fünfte Geschichte, die als Zugabe gedacht war, durfte das Publikum selbst auswählen.

 

Mit der Lesung verbunden war die Bitte um eine Spende für das Projekt „inklusive Wanderwege“ des Naturparks hessischer Spessart, das von dem Vorsitzenden des Fördervereins, Joachim Lucas, vorgestellt wurde. Demnach möchte der Naturpark die ersten beiden inklusiven Wanderwege ausweisen, um ein Wanderangebot für Menschen mit körperlichen Einschränkungen durch kurze und barrierearme Rundwanderwege zu schaffen. Hierfür wird Unterstützung zur Finanzierung von Beschilderungsmaterial gebraucht. Diesem Aufruf sind die Zuhörer während der Pause und am Ende der Lesung gerne nachgekommen. Herr Lucas zeigte sich auch freudig überrascht über die sehr gute Resonanz für eine Lesung und blieb auch bis zum Ende sehr angetan von der großartig gelungenen Veranstaltung.

 

Von den neun Autoren und Autorinnen der Anthologie haben vier ihre Geschichten zum Besten gegeben. Die Moderation übernahm ich als Ideengeberin für die Lesung, Herausgeberin und Mitautorin der Anthologie.

 

Als erste las Esther S.Schmidt „Das Karussell“, das am historischen Karusell in Park Wilhelmsbad in Hanau spielt und an dem sich eine Mutter auf der Suche nach Kontakt zum verstorbenen Töchterchen befindet. Eine anrührende und bewegende Geschichte, die beim Vortragen für Gänsehaut sorgte.

 

Anschließend ließ uns Angelika Weimer in „David im Kloster“ an den Gefühlen einer Geigerin teilhaben, die sich emotional wie auch finanziell betrogen sieht. Die surrealistische Geschichte mit Schmunzeleffekt spielt an der hochmittelalterlichen ehemaligen Benediktinerabtei in Schlüchtern.

 

Nach einem Geigenspiel durften die Gäste in die Pause gehen, bei der die Gastgeberin mit tatkräftiger Unterstützung von Tochter und Enkelin mit kulinarischen Fingerfoodköstlichkeiten und selbst hergestellten Aufstrichen für die Baguettescheiben aufwartete. Neben Mineralwasser und Säften durfte ein Gläschen Sekt natürlich nicht fehlen.

 

Nachdem es mit zarten Geigenklängen in den zweiten Teil der Lesung ging, durften sich die Zuhörer in „Herausforderung“ von Karl Kieser mit auf den Weg zur Ronneburg und ihrer Geschichte machen. Dabei stellte er und auch einige aus der Zuschauerschar fest, dass Wollen und Können nicht immer im Einklang miteinander stehen. Er hat auch die im Buch vorhandenen Tuschezeichnungen angefertigt.

 

Anschließend kündigte er die Geschichte von Barbarossa – zwischen Dichtung und Wahrheit - von Ulla Keleschovsky an, in der die Kaiserpfalz in Gelnhausen, ein Kreuzzug und eine unauslöschliche Liebe eine Rolle spielt.

 

Während der Pause entschied das Publikum die Zugabe zugunsten der Geschichte „das Wartbeemsche“ von Charlotte Ebner. Dabei geht es um die Erinnerungen des Wartbaumes bei Nidderau an der Hohen Straße und um eindringliche Mahnungen, gerichtet an den Menschen.

 

Die Anthologie konnte am Büchertisch gekauft werden, ebenso wie die ausgelegten Kurzgeschichtensammlungen „Esthers Blätterwald“ und „Gargoyles über Frankfurt“ von Esther S.Schmidt.

 

Verkauft wird der „Literarische Main-Kinzig-Kreis“ auch in den Buchhandlungen Dausien in der Salzstraße in Hanau und in Dichtung und Wahrheit in Wächtersbach sowie durch Amazon. Ebenso kann man das Buch bei mir unter wortwirkstatt@web.de bestellen, auf Wunsch gerne auch signiert.

 

Das Ende der Lesung fand seinen Abschluss in dem von der Gastgeberin gewünschten Lied „Geh aus mein Herz und suche Freud“ von Paul Gerhardt aus dem 17.Jahrhundert. Eine Besonderheit lag darin, dass fünf Strophen auf Servietten gedruckt waren und somit leicht mitgesungen werden konnten, nachdem die Geige den Ton dazu angab.